18. Oktober 2016

Wenn die Medien zurzeit wieder und wieder über den amerikanischen Wahlkampf berichten, bleibt ein Kopf wie Donald Trump einfach haften. Er ist unverkennbar, ohne Zweifel. Ob das nun auf geschickte Public Relations oder auf seine ungeschickten Äusserungen zurückzuführen ist, spielt kaum eine Rolle. Entscheidend ist für ihn die Medienpräsenz.

Doch die heutigen Kniffe der Public Relations sind ziemlich alt. Das ist mir bei Erasmus von Rotterdam erneut aufgefallen. Erasmus hatte sich von Hans Holbein porträtieren lassen. Mehrmals sogar. Aber praktisch immer in identischer Pose im Profil oder Halbprofil. Auch spätere Kopisten – z.B. aus der Werkstatt von Lucas Cranach – zeigten dieselbe Haltung. Das Holbein-Bild ist heute zu einem »Icon« für Erasmus geworden.


Erasmus von Rotterdam / Holbein / Biografie

Ein Ausschnitt aus dem Holbein-Porträt mit Erasmus von Rotterdam am Schreibtisch




Und ein späteres Porträt aus der Werkstatt von Lucas Cranach

Noch präziser hatte ein Zeitgenosse von Erasmus sein Image gepflegt: Maximilian I, der Habsburger, Erzherzog von Oesterreich. Er liess auch «Doubles» durchs Reich ziehen, um möglichst grosse Präsenz zu markieren. Er, der zeitlebens Kriege geführt und Frauen verführt hatte, gab am Lebensende genaueste Anweisungen für seinen Abgang.

Man solle seinen Leichnam kasteien, ihm die Augen ausstechen, die Haare rasieren, ihn in einen Sack einnähen usw. Schliesslich definierte er, wie sein letztes Bild auszusehen habe. Er wollte als reuiger, gar heiligenmässiger Christ in Erinnerung bleiben.



Erasmus von Rotterdam / Holbein / Biografie

Das letzte »Porträt« von Maximilian I von Oesterreich


Solange man also noch bestimmen kann, ist es höchste Zeit sich zu überlegen, wie man von der Nachwelt gesehen werden möchte. Ob Donald Trump mit einem gescheiten Buch besser dastehen würde, lasse ich offen. Aber dass Erasmus durch sein lockeres Büchlein «Lob der Torheit» bekannt wurde, ist Tatsache.

Jeder von uns hat doch Torheiten begangen, aus denen andere lernen könnten. Schreiben Sie mir davon. Es gäbe ein schönes Büchlein. Wenn Sie aber eine seriöse Biografie beabsichtigen, schreiben Sie mir erst recht. Beispiele dazu gibt es hier > oder hier >.

Wollen Sie aber Ihre Karriere neu in Schwung bringen, ist ein Sachbuch das Richtige. Sie haben sicher ein Thema, das Ihnen schon lange unter den Nägel brennt. Ich fördere gerne das Brennen bzw. bringe es zum erfolgreichen Abklingen. Auch dazu gibt es ein Beispiel. Siehe hier >.